Gründung des Bürgervereins Gartenstadt

Ära Morper, 1959-1981

Nach dem Ableben von Josef Dennstädt übernahm sein bisheriger Stellvertreter, Hans Morper, geboren 1907, die Führung des BV. Mit ihm trat ein Mann an die Spitze, der seine Heimatstadt über alles liebte und dem die Gartenstadt ganz besonders am Herzen lag. Weit über Franken hinaus war er als Heimatdichter bekannt. Als geborener Volkserzähler hat er wahre Begebenheiten ausgestaltet und in Gedichten und Prosa zeitlos gültige Menschlichkeit aufgezeigt; er wollte seine Leser und Zuhörer erfreuen, aber auch nachdenklich machen. So lebt er auch weiter in seinem Buch „Lachendes Bamberg“ oder in seinen Schallplatten, wo er selbst der beste Rezitator dessen war, was er geschrieben hat.

Die Gartenstadt war für ihn der Ortsteil, dem sein ganzes Sinnen und Trachten galt. All das, was in der Ära Dennstädt geschehen und vom BV geleistet worden war, war auch mit sein Werk. Hans Morper gestaltete in hohem Maße den Ausbau der Siedlung mit, wobei es ihm besonders auf die bauliche Gestaltung des Gartenstädter Marktes als Zentrum des Stadtteils ankam. Von ihm ging auch die Initiative zum Bau der Kunigundenkirche aus, er nahm entscheidenden Einfluss auf Ort und Gestaltung des Gotteshauses. Sein großes Anliegen, die Errichtung eines Turmes, konnte als finanziellen Gründen nicht verwirklicht werden.

Hans Morper, allen kulturellen Belangen aufgeschlossen, war auch der Gründer der Singgemeinschaft unter Führung von Hauptlehrer Josef Nüßlein, die nicht nur in Bamberg auftrat, sondern weit darüber hinaus großen Erfolg hatte. Auf sein Betreiben hin führte die Volkshochschule im Kunigundensaal die unterhaltsamen und lehrreichen Lichtbildervorträge ein, welche die Besucher bis heute in die Welt hinausgeleiten. Eine seiner schönsten Initiativen war die Gestaltung und Errichtung des Delphinbrunnens – auch Osterbrunen genannt – am Gartenstädter Markt, geschaffen von seinem Freund, dem akad. Bildhauer Robert Bauer-Haderlein.

In enger Verbindung und Zusammenarbeit mit seinem Stellvertreter, Dipl. Ing. Kurt Seelmann, beauftragte er Bauer-Haderlein erneut, für die Kirche die sog. Schutzmantel-Kunigundenstatue zu fertigen und die Südwand des Hauses der Begegnung mit der Sonnenuhr und den Figuren des Lebensalters auszuschmücken.

Wichtig waren für Hans Morper auch die öffentlichen Veranstaltungen in der Gartenstadt wie die Johannifeier und die Kirchweihen. Köstlich waren seine Ansprachen zu Johanni, wo er oft genug die Leute zum Lachen brachte. So erzählte er an einem recht kühlen Abend, dass es zu Eulenspiegels Zeiten an diesem Tag einmal so kalt gewesen sei, dass nach der Überlieferung seine Großmutter im Bett erfroren sei. Oder es bleibe bei diesem kühlen Wetter nichts anderes übrig, als mit den Zähnen zu klappern, auch wenn es nur mit denen aus dem Wasserglas geschehe.

So trat Hans Morper trotz starker beruflicher Belastung als Chef der Lokalredaktion des „Volksblatt“ mit allen seinen Kräften für die Gartenstadt und das Wohl ihrer Bevölkerung ein. Die Leute wussten das, und so bekam er mit Recht den Ehrentitel „Bürgermeister der Gartenstadt“.

 

 

 

 



















 
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